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Neue Wohnungen in Schlutup

Quelle: www.wochenspiegel-online.de/index.php/2017/07/21/frischer-wind-fuer-schlutup/

Auf dem ehemaligen Kühne-Areal soll das edle Wohngebiet „Mühlenfjord“ entstehen. Geplant sind sieben unterschiedliche Häusertypen im und auf dem Hang an beiden Seiten des Palinger Weges.

Mit röhrenden Baggern wird seit Anfang der Woche das Areal der ehemaligen Kühne-Fabrik in Lübeck-Schlutup aus seinem jahrelangen Dornröschenschlaf geweckt. Das Eigentümer, Bernd Kühne-Oertel, versprüht Tatendrang. „Wir haben die Abbrucharbeiten dort begonnen, wo es neulich gebrannt hat. Die anderen Teile sind ab Oktober dran. Bis Ende des Jahres ist das Gebiet plan“, sagt er jetzt im Bauausschuss.

Exquisite Wohnanlage am Schlutuper Mühlenteich

Bald soll in der stillen, idyllischen Ecke am Schlutuper Mühlenteich eine exquisite Wohnanlage entstehen: der „Mühlenfjord“. Geplant ist, sieben unterschiedliche Häusertypen im und auf dem Hang an beiden Seiten des Palinger Wegs zu errichten. Am Ufer ist eine Anlegestelle für vier Hausboote angedacht, daneben eine öffentliche Badeinsel. Auf dem 16000 Quadratmeter großen Grundstück könnten rund 130 Wohnungen aus natürlichen Baustoffen wie Holz, Lehm und Natursteinen entstehen. Alle mit begrüntem Dach und möglicherweise mit Photovoltaik-Anlagen. Die Autos der Bewohner verschwinden in einer Tiefgarage.

Konzept von Frank Focke vom Hamburger Büro Tchoban Voss Architekten

„Das ist ein spannender Ort. Ich nenne es ein gallisches Dorf, das ein riesiges Potential birgt“, sagt Architekt Frank Focke vom Hamburger Büro Tchoban Voss Architekten. Sein Konzept für den Mühlenfjord hatte bereits 2003 einen Architekturwettbewerb gewonnen, realisiert wurde er bisher nicht. „Wir haben immer klar gemacht, dass wir das Areal nicht selbst entwickeln wollten“, sagt Kühne-Oertel, „aber wir hatten bisher keinen guten Investor finden können.“ Der ist jetzt da. Der Hamburger Frank Sadowsky hat sich dem nachhaltigen, naturnahen Bauen verschrieben und hat bereits auf Pellworm eine Siedlung mit „wohngesunden Häusern“ realisiert. Durch den konsequenten Verzicht auf Kunststoffe sowohl beim Bau als auch in der Einrichtung herrsche in seinen Häusern ausgesprochen saubere Luft. Das habe der Tüv Rheinland festgestellt, sagt Sadowsky. „Für Asthmatiker, Allergiker und für alle, die in der Natur leben wollen, ist das eine tolle Sache.“ Sie hat auch ihren Preis: Die Baukosten liegen 20 bis 25 Prozent höher als sonst üblich.

Beginn einer positiven Stadtentwicklung

Vom Konzept ist Achim März, der Vorsitzende des Gemeinnützigen Vereins Schlutup, begeistert. „Es könnte der Beginn einer Stadtentwicklung sein, die mehr Aufmerksamkeit für Schlutup bringt, mehr Investoren anlockt und unseren schönen Stadtteil aus dem Dornröschenschlaf erweckt.“

Teile des ehemaligen Kühne-Areal sind Landschaftsschutzgebiet

Auch die Politiker im Bauausschuss sind vom Projekt entzückt. Der Leiter der Stadtplanung der Hansestadt, Karsten Schröder, lobt ebenfalls das Vorhaben. Er warnt jedoch: „Es wird kein einfaches Projekt, über manchem Punkt könnte man trefflich streiten.“ Denn ein Teil des Areals ist mittlerweile als Landschaftsschutzgebiet erklärt worden. „Das haben wir nicht gewusst, früher war dieser Bereich ein Parkplatz. Darauf haben unsere Essig-Tanklaster rangiert“, beteuert Kühne-Oertel. Noch zu klären ist zudem, ob die öffentliche Badeinsel im Mühlenteich möglich ist und wie der Palinger Weg umgestaltet werden soll. SDF