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Schlutup: Zustimmung zum Kühne-Projekt

+++ HL-live.de - Archiv +++

25.03.2018 11.25

Ausgesprochen großes Interesse an der Zukunft der Freifläche in bester Schlutuper Lage zog am Samstag sehr viele Menschen in den Schlutuper AWO Treff. Der Gemeinnützige Verein Schlutup e.V. hatte, unterstützt von der Schlutuper Runde, zu einem Abbruchfest eingeladen.

Die Kühne Industriebrache, direkt neben dem AWO Treff gelegen, ist nun Geschichte – so begann Achim März, Vorsitzender des GV, die Veranstaltung. Bereits um 8 Uhr wurde von den AWO Unterstützern ein großes Zelt aufgebaut, die Grills positioniert, das Kuchen Buffet eingerichtet und die Technik vorbereitet.

Der Eigentümer, Bernd Kühne-Oertel hatte viele Informationen über das beabsichtigte Bauprojekt dabei. "Mensch ist der Mann sympathisch", wurden Reaktionen zitiert. "Auf eine sehr bürgernahe Art und Weise versteht es der Eigentümer, die Gäste für seine Ideen zu begeistern", so Achim März, Vorsitzender des Gemeinnützigen Vereins.



Auch kritische Fragen, wie zum Beispiel "Ist denn das auch für uns Schlutuper Bürger bezahlbar?", wurden sofort mit Zahlen belegt, welche zum jetzigen Zeitpunkt eher einer Schattenrechnung entsprechen, so Frank Sadowsky, der Investor. Es gäbe noch zu viele Einflussfaktoren, die derzeit seriöse Zahlen nicht zulassen. Baukosten um die 1800 Euro pro Quadratmeter seien jedoch nicht unrealistisch.

Das geplante Mischgebiet, zum Teil in ökologischer Holzständerbauweise errichtet, wird aus sieben unterschiedlichen Haustypen bestehen, die sowohl altengerechtes Wohnen, als auch altersübergreifendes Wohnen, Reiheneigenheime und Mietwohnungen beinhalten wird. Eine Tiefgarage für etwa 200 Autos soll den geplanten 130 Wohneinheiten quasi in den Keller gebaut werden. Das Gelände gibt diese Lösung hervorragend her. Einzig ein Streifen am Palinger Weg wird derzeit noch mit der Bauverwaltung verhandelt. Auf einem ehemaligen Parkplatz Kühnes, welcher in direkter Verlängerung vorhandener Bebauung steht, sollte zwischen die Fjordhäuser ein Mittelpunkt für die gesamte Wohnanlage entstehen, ein kleiner Platz zum Treffen und Verweilen. "Hoffen wir auf eine lösungsorientierte Haltung der Politik und der Verwaltung, um das attraktive Konzept in Gänze umsetzen zu können", so Achim März.

Mehrfach aufbrausender Applaus der mehr als 150 Besucher ist ein eindeutiges Votum für die Realisierung. Als ein Besucher aufsteht und sagt: "Endlich ist dieser Schandfleck Vergangenheit und toll, welch zukunftsorientierte Lösungen angeboten werden", gibt es viel Zustimmung. Er selbst würde sich gerne von seinem großen Haus mit Garten trennen und seinen Lebensabend in Zufriedenheit in dem Wohnprojekt verbringen.


Zahlreiche politische Vertreter hatten sich eingefunden. Dr. Carsten Grohmann, neuer CDU Ortsvorsitzender Schlutups äußert sich ebenfalls ausgesprochen positiv. "Die Realisierung wäre ein Segen für Schlutup. Ein Wachsen der Einwohnerzahl - insbesondere auch durch Zuzug junger Familien - wird auch die Infrastruktur neu beleben." Ergänzt von einem weiteren Gast: "Früher hatten wir drei Schlachter im Ort und heute müssen wir Schlutup verlassen um Fleisch- und Wurstwaren zu erwerben."

Thomas-Markus Leber, Baupolitischer Sprecher der FDP-Fraktion und Mitglied im Bauausschuss, zeigte sich nach der Präsentation und einem vertiefenden Gespräch mit dem Eigentümer tief beeindruckt von dem Projekt. "Ein ungewöhnlicher Ansatz, ungewöhnliche Materialien und Konzepte, viele unterschiedliche Nutzformen und Funktionalitäten – das begeistert. Hier wird ein Projekt mit viel Augenmaß großartig in die örtlichen Gegebenheiten eingefügt. Für Schlutup wird dieses Leuchtturmprojekt eine Initialzündung bedeuten, es eröffnet Perspektiven und Synergieeffekte, von denen alle Schlutuper profitieren werden. Soviel positiver Rückhalt in der Bevölkerung ist beachtlich und muss politisch unterstützt werden."

Detlev Stolzenberg, Vorsitzender der Wählerinitiative "Die Unabhängigen" zeigte sich beeindruckt von der Veranstaltung und drückt den Protagonisten die Daumen für eine schnelle Realisierung des Projektes.

Die erste Etappe der Neugestaltung, der Abriss der Industriebrache, ist in wenigen Wochen abgeschlossen. Eine zügige Planung ist nun die Voraussetzung für eine schnelle Realisierung. "Alle Beteiligten sind zuversichtlich, dass sich offene Fragen gemeinsam klären lassen und das mit dem Wohlwollen aller für den Fortschritt verantwortlichen Instanzen, in absehbarer Zeit für den kleinsten Stadtteil Lübecks eine wunderbar positive Entwicklung seinen Lauf nehmen wird", so März.

Autor: Gem.Verein/red.